Kino mit Akzent
Poor Things
Längst hat sich Yorgos Lanthimos zu einem Regisseur entwickelt, bei dem jedes neue Werk heiß ersehnt wird – weil er filmisch in Abgründe führt und Geschichten erzählt, die weit abseits des Mainstreams sind. Seine Romanverfilmung POOR THINGS erzählt die fantastische Geschichte von Bella, einer jungen Frau, die von dem Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter von den Toten zurück ins Leben geholt wird, aber geistig auf dem Niveau eines Kindes ist. Erst langsam entwickelt sie sich – hin zu einer jungen Frau mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen, die nicht länger die Gefangene des Mannes sein will, den sie nur „God“ nennt. Sie ist hungrig auf das Leben und die Lebenserfahrung, die ihr fehlt.
Emma Stone liefert eine fantastische Performance und wurde soeben mit dem Oscar als beste Darstellerin ausgezeichnet!
IRL/GB/USA 2023, 142 Min. OmU und DF, FSK 16
Donnerstag, 21.3. bis Mittwoch, 27.3.
Filmjoker – was ist das?
Es gibt eine Neuerung: den „Filmjoker“, für den wir jeden Monat im Lumière eine Woche lang eine Vorstellung pro Tag reservieren. Das gibt uns die Möglichkeit, kurzfristig auf die Wünsche unseres Publikums zu reagieren. So können wir die Spielzeit besonders gut besuchter Filme direkt verlängern, anstatt sie erst ein oder zwei Monate später zu wiederholen. Oder wir können bundesweit erfolgreiche Filme kurzfristig ins Programm nehmen. Oder, oder, oder…
Welcher Film auf der Filmjoker-Schiene laufen wird, erfahren Sie natürlich rechtzeitig vorher hier auf der Webseite und durch unseren Newsletter.
Unser Programm als PDF
Liebe Besucherinnen und Besucher,
aktuell bei uns im Programm: in der dritten Spielwoche (und ab sofort im Lumière!) zeigen wir The Zone of Interest von Jonathan Glazer, der den Schrecken von Auschwitz auch ohne Gewaltszenen auf ganz neuartige und eindrückliche Weise präsent macht: “Ein Film, der sich schon jetzt in die Filmgeschichte eingeschrieben hat” (Süddeutsche Zeitung), mit Sandra Hüller und Christian Friedel in den Hauptrollen. Oscar 2024 als bester internationaler Film!
Maria Montessori ist die bewegende Filmbiographie der Namensgeberin einer der einflussreichsten pädagogischen Bewegungen in ihrer ganzen Stärke und Zerrissenheit; in Gondola erleben wir eine zarte Liebesgeschichte ganz ohne Worte in traumhaft schönen Bildern; und Regisseur Chrs Kraus setzt mit 15 Jahre die Geschichte seiner Hauptfigur aus dem Film “Vier Minuten” auf spannende Weise fort, erneut mit einer grandiosen Leistung von Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung.
SPECIALS:
- Holy Shit ist der Titel eines Dokumentarfilms, der auf unterhaltsame Weise zeigt, wie man menschliche Ausscheidungen weiterverwenden kann. Die Autorin Annette Jensen des gleichnamigen Buchs zum Thema steht nach der Vorführung am Do. 14.3. im Lumière zur Diskussion zur Verfügung.
- Wegen des großen Erfolgs im letzten Jahr setzen wir in Kooperation mit dem Filmbüro Göttingen die Reihe “75 Jahre Filmstadt Göttingen” fort. Den Auftakt macht die in Göttingen gedrehte bissige Satire Rosen für den Staatsanwalt von Wolfgang Staudte. Zu sehen am Do. 14.3. im Méliès. Achtung: Die Veranstaltung ist ausverkauft!
- Am Freitag 15.3. heißt es wieder Bühne frei für die Impro-Show der Göttinger Comedy Company. Diesmal: Schuldig oder nicht schuldig – wir sehen uns vor Gericht!
- Picknick in Moria ist ein bewegendes Dokument über die Kraft der Kunst als Mittel zum Überleben. Wir zeigen den Film am Mo. 18.3. im Lumière in Kooperation mit Amnesty International.
- “Psychoanalyse trifft Film” – so der Titel einer neuen Filmreihe im Méliès in Zusammenarbeit mit dem Göttinger Lou Andreas-Salomé Institut. Zum Auftakt läuft am Di. 19.3. das oscarprämierte Actiondrama Joker mit Joaquim Phoenix in der Hauptrolle, vorgestellt und interpretiert von Psychoanalytiker Andreas Dally.
Viel Spaß im Kino!
Das Team von LUMIÈRE und MÉLIÈS
Die Magie des Kinos – Filmschaffende über ihre Kunst
In loser Folge findet man hier Aussagen von FilmemacherInnen über ihre Arbeitsweise und ihre persönliche Sicht auf Film und Kino. Es sind prägnante Zitate, die zum Nachdenken und manchmal auch zum Widerspruch einladen sollen.
Das Wort hat Claude Chabrol:
Der wirkliche Inhalt meiner Filme, das sind die Personen und die künstlerische Form. Die Handlungen stören mich oft, aber leider Gottes kann man keinen Film ohne Handlung machen. Viel mehr fasziniert mich aber die Konstruktion. Ich bin für einfache Handlungen mit komplizierten Personen.
Claude Chabrol (1930 – 2010), französischer Filmemacher, Mitbegründer der „Nouvelle Vague“ und einer der produktivsten Regisseure bis ins hohe Alter. Wichtige Filme: Le beau Serge (1958), Les cousins (1959), Les bonnes femmes (1960), Die untreue Frau (1968), Das Biest muss sterben (1969), Der Schlachter (1970), Vor Einbruch der Nacht (1971), Blutige Hochzeit (1973), Violette Nozière (1978), Die Fantome des Hutmachers (1982), Hühnchen in Essig (1985), Eine Frauensache (1988), La cérémonie (1995), Die Blume des Bösen (2003)
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
In den Kinos Lumière und Méliès.
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Das kommunal geförderte Kino Lumière wird getragen von der Film- und Kinoinitiative Göttingen e.V. (FKI).
Das Lumière versteht sich als Alternative zum Kommerzkino und zeigt künstlerisch herausragende Filme und Filmreihen, oft in Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen und Initiativen in Göttingen. Diskussionen mit Filmemachern, Vorträge, Ausstellungen sind fester Bestandteil des Programms. Stummfilmvorführungen mit Live-Klavierbegleitung bringen Filmklassiker auf die Leinwand. Theatergruppen wie die Göttinger Comedy Company mit der monatlichen Impro-Show haben ebenso ihren Auftrittsort im Lumière wie das Kindertheater des Vereins Domino und die Figurentheatertage der Stadt Göttingen. Im Sommer veranstaltet das Lumière regelmäßig Open Air-Kino im Freibad Brauweg.
Höhepunkt der Programmarbeit sind jährlich zwei Festivals. Im Oktober findet das Kinderfilmfest statt, der November gehört traditionell dem Europäischen Filmfestival Göttingen (früher Länderfilmtage), mit einem besonderen Fokus auf dem aktuellen Filmschaffen eines ausgewählten europäischen Landes oder einer Region. 2018 wird Frankreich Schwerpunkt des Festivals sein.
Das LUMIERE wird gefördert von der Stadt Göttingen. Größere Sonderveranstaltungen wie das Europäische Filmfestival sind nur möglich dank einer zusätzlichen Förderung des Landes Niedersachsen durch die “nordmedia Fonds GmbH” und andere Institutionen.